Rostschutz
Rostschutz

Korrosionsschutz und Rostschutz

Wer im Alltag von Korrosionsschutz bzw. Rostschutz spricht, meint fast immer den Schutz vor Korrosion an Eisen und Stahl. Das Ergebnis der Korrosion ist Rost. Den Prozess der Korrosion kann man stoppen bzw. verlangsamen. Das ist mit Korrosionsschutz aber auch mit Rostschutz gemeint.

Mie Methoden für den Korrosionsschutz sind meist Beschichtungen – entweder temporäre Beschichtungen durch Öle, Fette und Wachse, oder langfristige Beschichtungen, wie z.B. Lacke.

Auch durch Galvanotechnik werden schützende Beschichtungen wie z.B. Verzinkungen erzeugt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Beschichtungsverfahren zum Korrosionsschutz. Am bekanntesten sind sicherlich die Lackierung und das Eloxieren.

Was ist Korrosion

Als Korrosion bezeichnet man die Veränderung von Metallen und anderen Materialien bei der Reaktion mit Sauerstoff, Wasser, Säuren und anderen Medien aus der Umgebung des betroffenen Werkstoffes. Wenn also beispielsweise ein Stück Eisen in feuchter Umgebung liegt, wird es rosten. Der Prozess ist die Korrosion. Das Ergebnis ist Rost. Die Bedeutung des Begriffs Korrosion kommt aus dem Latein und bedeutet in etwa „zerfressen“ oder „zersetzen“. Die Definition lautet daher: Korrosion ist die, durch Oxidation bewirkte Zersetzung von Metall.

Rost, Korrosion, Oxidation

Oft werden unterschiedliche Begriffe wie „rosten“ „korrodieren“ und „oxidieren“ verwendet. Hier eine vereinfachte Auflösung, die für die meisten Fälle stimmig ist:

  • Rost: Das Ergebnis einer Korrosion an Eisen und eisenhaltigen Metallen.
  • Korrosion: Der Prozess des Rostens.
    Ausnahme: Auch Nichteisen-Metalle Korrodieren. Sie bilden aber keinen Rost – mehr dazu siehe unten.
  • Oxidation. Ist die elektrochemische Betrachtung des Rostens: Das Eisen reagiert mit Sauerstoff (Oxid) und bildet Eisenoxide – so bildet sich der Rost.

Rostschutz und Korrosionsschutz für Eisen und Stahl

Fast alle Alltagsfragen im Zusammenhang mit Rost und Korrosion beziehen sich auf Eisenmetalle. Daher sind gängige Korrosionsschutzmittel immer für den Schutz von rostanfälligen Legierungen aus Eisen und Stahl konfektioniert. Die Korrosionsbeständigkeit, die Werkstoffe durch die Behandlung mit Rostschutzmittel erhalten, ist je nach Anwendung und Rostschutzmittel unterschiedlich gut ausgeprägt. In vielen Fällen möchte man auch nur einen temporären Rostschutz erreichen. Das ist z.B. mit leicht entfernbaren Rostschutzölen sehr effektiv möglich.

Langfristiger Korrosionsschutz mit Farben und Lacken

Farben und Lacke schaffen einen vollständigen Abschluss von der Umgebung – halten Sauerstoff, Feuchtigkeit und aggressive Substanzen wie Säuren und Salzen von der Oberfläche der Legierung fern. Für einen besseren Haftgrund und weitere Optimierung des Korrosionsschutzes werden vor der Lackierung geeignete Grundierungen aufgetragen.

Langfristiger Korrosionsschutz mit speziellen Korrosionsschutzmitteln

Lacke werden dann eingesetzt, wenn das fertige Werkstück auch optische Funktionen hat. Wenn das nicht erforderlich ist, kann man zu spezielleren Rostschutzmitteln greifen. Brücken sind ein gutes, aber spezielles Beispiel. Das bekannteste Bespiel ist wahrscheinlich der Unterboden von Autos und anderen Fahrzeugen. Hier treten zudem deutlich höhere Beanspruchungen an die Rostschutzmittel zutage. Extreme Temperaturunterschiede, Feuchtigkeit, Schnee, Salz und Matsch erfordern viel mehr Widerstand als Lacke und Farben leisten können.

Oft wird bei einem solchen Anwendungsfall mit mehreren Schichten gearbeitet: Die erste Schicht bildet dann oft ein stark durchdringendes und gut trocknenden Öl wie z.B. Owatrol. Dann folgt ein Beschichtungsstoff und zum Schluss noch eine wachshaltige Schicht.

Langfristiger Rostschutz durch galvanische Beschichtungen

Mit galvanischen Methoden wird z.B. Zink auf Stahl aufgebracht. Dabei entsteht eine sehr gleichmäßige und glatte Schicht, die das eisenhaltige Metall wirksam und langfristig vor Korrosion schützt. Zink kann auch durch Tauchen des Werkstücks in flüssiges Zink aufgetragen werden. Das nennt man Feuerverzinken. Das ist keine galvanische Methode und führt zu dickeren Schichtstärken, die noch wirksamer schützen, aber weniger glatt sind.

Zu den, vor Korrosion schützenden galvanischen Beschichtungen gehören z.B. verzinken, eloxieren, verzinnen, passivieren, verchromen und vernickeln.

Korrosionsschutz durch Brünieren

Brünierter Stahl

Brünieren wird auch als Schwarzfärben bezeichnet. Das hat einen technischen Hintergrund. Es entsteht zwar eine vor Korrosion schützende Schicht – das Werkstück behält aber seine Maße. Anders als bei einer Beschichtung bleibt also bei der Schwarzfärbung die Maßhaltigkeit trotz veränderter Optik und Korrosionsschutz bestehen.

Es gibt unterschiedliche Methoden zur Brünierung von Werkstoffen. Eine industrielle Heißbrünierung im Tauchbad wird oft von Gavanikbetrieben angeboten, auch wenn das Brünieren selbst keine galvanische – also elektrochemische Methode ist. Brüniermittel gibt es auch für private Endanwender und nicht nur für eisenhaltige Metalle und Stahl, sondern auch für Buntmetalle und Aluminium. Solche Kaltbrünierungen können mit einem Pinsel oder einem anderen Applikator aufgetragen oder in kleinen Behältern getaucht werden.

Die konkrete Färbung, die mit Brüniermitteln erzielt werden kann, hängt sowohl von der konkreten Legierung als auch vom Brüniermittel ab. Von tiefschwarz bis antikbraun ist mittlerweile vieles möglich. Bei uns finden Sie übrigen das größte Angebot an Brüniermitteln.

Korrosionsschutz mit Ölen, Fetten und Wachsen

Öl, Fett und Wachs – das sind Stoffe, die eine isolierende Schicht zwischen einem Werkstoff und der Umgebung erzeugen können. Außerdem kann man sie leicht wieder entfernen und sind daher auch für kurzfristigen Korrosionsschutz wie z.B. bei Seetransporten geeignet.

Öle können unterschiedliche Fähigkeiten besitzen und im Labor haben die Chemiker die Möglichkeit, die einzelnen Fähigkeiten unterschiedlich stark zu betonen. Die bekanntesten Fähigkeiten von Ölen sind die sogenannten CLP Eigenschaften. Cleaning, Lubricating, Protection – Diese Grundlegenden Eigenschaften von Ölen können jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt werden. Ganz grob kann man sagen: Ein kompromisslos auf Korrosionsschutz konfektioniertes Öl wird eventuell weniger Reinigungsleistung oder Schmierfähigkeiten haben. Ein Reinigungsöl wird weniger Schmierfähigkeiten und keinen langanhaltenden Rostschutz bieten. Ein Universalöl wird in jeder Hinsicht brauchbare Leistungen erbringen können.

Korrosion und Rost auf Nichteisenmetallen

Bei Nichteisenmetallen wie z.B. Aluminium, Zink, Cortenstahl, Edelstahl, Titan und Buntmetallen bildet sich durch Korrosion eine sauerstoffundurchlässige Oxidschicht – die sogenannte Passivschicht an der Oberfläche, die das Material vor weiterer Korrosion schützt.