Leinölfirnis Anwendung
Viele, selbst gut verständliche Gebrauchsanweisungen sind eher nutzlos, weil man auch ohne deren Lektüre weiß, wie man die jeweiligen Produkte verwendet. Bei einer Gebrauchsanweisung für Leinöl ist das nicht so. Leinöl ist nicht schwer anzuwenden. Aber wenn man es falsch macht, kann die Oberfläche zum Beispiel klebrig bleiben. Hier ist es wirklich ratsam, die Gebrauchsanleitung zuerst gründlich zu lesen und dann zu beginnen, Leinölfirnis zu verarbeiten.
Vorbereitung für den Auftrag von Leinölfirnis
Holz schleifen
Holz sollte, wenn möglich stufenweise bis zu einer Körnung von mind. 160 feingeschliffen werden.
Wenn Sie stark profiliertes oder ungeschliffenes und ungehobeltes Holz mit Leinölfirnis behandeln möchten, müssen Sie vor allem den Punkt „Oberflächen nach ca. 15 bis 20 Minuten abwischen“ besonders gründlich berücksichtigen, damit keine Leinölreste in den Fissuren stehen bleiben.
Temperatur
Die Temperatur des Leinöls und die Raumtemperatur sollten mindestens über 10°C liegen.
Ab 20°C sind die Bedingungen als gut zu bezeichnen. Mehr ist besser. Wir empfehlen Ihnen Alex Leinölfirnis vor der Anwendung im Wasserbad auf 30 bis 40°C zu erwärmen. Dies fördert die Fähigkeit des Leinölfirnisses, in das Holz einzudringen. Auch reduziert sich dadurch die Trockenzeit.
Oberfläche reinigen und entfetten
Entfernen Sie sofern vorhanden zuerst Verunreinigungen auf der Holzoberfläche. Auch Schleifstaub sollte vollständig entfernt werden. Danach sollten Sie das Holz entfetten. Wir empfehlen zur Entfettung von Holzoberflächen diesen Entfetter. Berühren Sie nach der Entfettung das Holz nicht mehr mit bloßen Händen.
Leinölfirnis anwenden
Erste Schicht auftragen
Für die erste Schicht wird der (warme) Leinölfirnis je nach Fläche mit Pinsel, Rolle oder mit der Hand (Nitrilhandschuh verwenden) gleichmäßig deckend auf die trockene und saubere Oberfläche aufgetragen. Wenn Sie gegen das Licht flach über die Fläche hinwegschauen, sollten alle Stellen feucht glänzen.
Leinölfirnis einziehen lassen
Den Leinölfirnis nun 15 bis 20 Minuten einziehen lassen.
Länger sollten Sie nicht warten. Zwar kann bei kaltem Öl, hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Raumtemperatur auch eine Wartezeit von bis zu einer Stunde möglich sein, aber das Risiko, eine klebrige Oberfläche zurückzubehalten ist zu groß. „Riskieren“ Sie bei solchen Bedingungen lieber einen Auftrag mehr machen zu müssen als eine verklebte Oberfläche.
Überschüsse abwischen / abreiben
Überschüsse mit einem fusselfreien Tuch gründlich abwischen oder auch abreiben.
Das abnehmen der Leinöl-Überschüsse ist der wichtigste Erfolgsfaktor bei der Herstellung einer guten Imprägnierung. Halten Sie dazu am besten Halbleinen-Tücher oder saugfähige und fusselfreie Baumwolltücher bereit. Achten Sie darauf, dass die Holzfasern in Längsrichtung abgewischt werden, damit auch die feinen, mit dem Auge nicht sichtbaren „Täler“ trocken werden. Auch hier kontrollieren Sie wieder indem Sie die Oberfläche gegen den Lichteinfall im flachen Winkel anschauen. Nun dürfen keine feuchten Stellen mehr übrigbleiben.
Zweiter Auftrag
Wenn die Luftfeuchtigkeit gering und die Temperaturen ausreichen hoch waren, kann Alex Leinölfirnis nach ca. 15 Stunden mit dem nächsten Auftrag überstrichen werden. Im Zweifelsfall warten Sie lieber 24 Stunden und fühlen mit einem trockenen Finger, ob sich die Oberfläche glatt und trocken anfühlt, bevor Sie die nächste Schicht auftragen. An dieser Stelle ist es auch möglich, das Holz zwischen zu schleifen. Je nach Holz haben sich die Fasern durch die Feuchtigkeit ggf. mehr oder weniger aufgerichtet und die Oberfläche fühlt sich wieder etwas rau an. In diesem Fall ist jetzt der richtige Zeitpunkt mit einem feineren Schleifmittel als beim letzten Schleifgang verwendet, nachzuschleifen.
Weitere Schichten Leinölfirnis auftragen
Wenn das Holz immer noch Leinöl aufgesaugt hat, wiederholen Sie diesen Schritt nun je nach Saugfähigkeit Ihres Holzes so oft, bis es kein Leinöl mehr aufsaugt. Je weniger die Oberfläche saugt, desto dünner sollten Sie das Leinöl auftragen.
Selbstentzündung von Leinöl
Lappen und auch Stahlwolle, die mit Leinöl kontaminiert sind, können sich selbst entzünden und ein Feuer entfachen. Besonders kritisch sind zusammengeknüllte Lappen und Papiertücher. In solchen Fällen können sommerliche Temperaturen schon ausreichen um den Lappen in Brand zu setzen. Auch wenn das Leinölfrinis mit Terpenen zum Halböl angemischt wurde ist das Risiko der Selbstentzündung besonders groß. Der Flammpunkt liegt dabei unter 50°C.
Bewahren Sie gebrauchte Lappen am besten luftdicht verschlossen in einem Schraubglas oder in Metalldosen auf. Nicht mehr benötigte Tücher können auch kontrolliert glatt auf einer Wäscheleine zum Aushärten im Schatten aufgehängt werden.
Leinölfirnis kühl, trocken, frostfrei und luftdicht im geschlossenen Originalbehälter lagern.
Reichweite für Alex Leinölfirnis: Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes reicht ein Liter Leinölfirnis für bis zu 20 m².