Verzinkte Oberflächen lackieren

Farben und Lacke haften grundsätzlich nicht ausreichend auf verzinkten Oberflächen. Daher ist eine wirklich gründliche Vorbereitung der Zink-Oberfläche notwendig, wenn Sie diese zum Beispiel lackieren möchten.

Es gibt allerdings unterschiedliche Methoden der Verzinkung, die unterschiedliche Vorbereitungen erfordern.

Galvanische Verzinkungen

Galvanische bzw. Elektrolytische Verzinkungen sind sehr dünne, wenige µ starke „Zinkschichten“, die vor allem aus optischen Gründen oder zum einfachen Korrosionsschutz im Innenbereich hergestellt werden. Die verzinkten Schrauben aus dem Baumarkt sind ein Beispiel dafür. Gegenstände, die galvanisch verzinkt sind, müssen nur mit einem technischen Entfetter vorbehandelt werden, um organische Rückstände restlos zu entfernen.

Feuerverzinkte Oberflächen

Feuerverzinkt bedeutet, dass geschmolzenes Zink auf den Stahl aufgetragen wurde. Das Zink besitzt dabei eine Temperatur von rund 450 °C. Durch den Kontakt des Stahls mit dem flüssigen Zink entsteht an der Kontaktstelle eine Legierung aus beiden Metallen und darauf dann die reine Zinkschicht. Neu verzinkte Metalle, die noch nicht über längere Zeit dem Wetter ausgesetzt waren erkennt man an der silbrig glänzenden Oberfläche und in vielen Fällen an der Zinkblume – eine Kristall-Struktur die bei der Aushärtung des flüssigen Zinks entsteht.

Wenn Sie eine solche „echte Verzinkung“ lackieren oder anders beschichten möchten, muss die Oberfläche mit einer so genannten ammoniakalischen Netzmittelwäsche vorbehandelt werden. Auch wenn es sich kompliziert anhört, ist es einfach auszuführen. Das wichtigste dabei ist die Gründlichkeit, damit alle Stellen gleichmäßig gewaschen werden. Hierbei werden zuerst wie bei galvanisch verzinktem Stahl mit einem Entfetter die organischen Rückstände entfernt. Danach werden mit einem alkalischen Zinkreiniger die Zinksalze entfernt, die eine dauerhafte Anhaftung von Farben, Lacken und Grundierungen auf Zink ansonsten verhindern. Wie Sie feuerverzinkte Oberflächen genau für die Weiterbehandlung vorbereiten erfahren Sie unter ammoniakalische Netzmittelwäsche.

Anleitung Zink lackieren

1. Verzinkte Oberfläche reinigen und entfetten

Sollte die verzinkte Oberfläche groben und losen Schmutz aufweisen, muss dieser zunächst herkömmlich zum Beispiel mit Schwamm und Wasser entfernt werden.

Danach muss die Oberfläche mit einem Entfetter vollständig entfettet werden. Denn selbst in geringsten Mengen sorgen Fette oder Öle auf Zink für Haftprobleme für den folgenden Anstrich.

2. Verzinkte Oberfläche für die Lackierung bzw. Grundierung vorbereiten

Wie bereits oben erwähnt erfolgt nun die ammoniakalische Netzmittelwäsche. Wie diese abläuft erfahren Sie unter Anleitung für die ammoniakalische Netzmittelwäsche. Sie benötigen dazu einen Zinkreiniger und weiche Schleifvliese die der Zinkbeschichtung nicht schaden und Einmalhandschuhe zum Schutz vor der alkalischen Lauge. Wir bieten diese Produkte auch in einem kostengünstigen Zinkreinigungs-Set an.

3. Grundieren der verzinkten Oberfläche

Jetzt können Sie eine geeignete Grundierung für den Lack auf die verzinkte Oberfläche aufbringen. Grundsätzlich eignen sich dazu:

• 2-Komponenten Epoxydharz-Grundierungen
• 2-komponentige PUR-Grundierungen (Polyurethan)
• Grundierungen / Lacke auf Basis modifizierter Alkydharze (Mischpolymerisate), die ausdrücklich für die Beschichtung von Zink im ausgewiesen sind

Ungeeignete Grundierungen für Zink sind:

• 1-Komponeten Lacke / Grundierungen auf Basis von normalem Alkydharz – z.B. Universalgrundierungen
• Grundierungen auf Basis von Kunstharz

Falls Sie ein geeignetes 1-Komponentensystem verwendet haben, sind Sie nun fertig mit der Lackierung bzw. Beschichtung der verzinkten Oberfläche. Falls Sie ein 2-K-System verwenden, können Sie nun den Schlussanstrich vornehmen.

Lack auftragen

Nun können Sie den gewünschten Lack auftragen. Hierbei gelten die gleichen Materialempfehlungen wie für die Grundierung.