Mikrofasertücher
Mikrofasertücher

Mikrofasertücher

Beim Alltags-Experten werden viele Mikrofaser-Produkte angeboten. Wir möchten daher an dieser Stelle für interessierte Leser einen Überblick über das Material, unterschiedliche Qualitäten, die Funktionen und auch über die Leistungsgrenzen geben.

Mikrofaser – ein ganz besonderes Material

Mit dem Begriff Mikrofasertuch werden zwei unterschiedlich hergestellte Tücher umgangssprachlich zusammengefasst. Meist geht es um Tücher, die aus einem Gewebe bestehen, die mit einem Garn gewebt wurden, welches aus Mikrofasern hergestellt wurde. Wird ein Tuch direkt aus den Mikrofasern hergestellt, handelt es sich um ein Vlies aus Mikrofasern. Nur in diesem Fall wäre der Begriff Mikrofasertuch streng genommen richtig. Da es sich so „eingebürgert“ hat, sprechen auch wir weiterhin in beiden Fällen von Mikrofasertüchern.

Was unterscheidet eine Mikrofaser von anderen Textilfasern?

Der wichtigste Unterschied zwischen Mikrofasern und anderen Textilfasern ist der Durchmesser. Mikrofasern sind viel kleiner als andere Fasern. Mit einem Durchmesser von ca. 5 µm ist es z.B. nur halb so dünn, wie eine schon sehr dünne Baumwollfaser. Anders ausgedrückt: 20 Mikrofasern nebeneinander sind so dick wie ein Haar.

Außerdem handelt es sich bei Mikrofasern immer um Kunstfasern. Am besten haben sich bislang Mischungen aus überwiegend Polyester und als Beimischung Polyamid bewährt.

Warum reinigen Mikrofasertücher so gut?

Mikrofasertücher reinigen schnell, gründlich und sparen zudem noch viele Reinigungsmittel.

Außerdem können sie gut Fett aufnehmen und viel Feuchtigkeit speichern. Die Reinigungswirkung von Mikrofasertüchern hängt auch direkt mit dem geringen Durchmesser der Fasern zusammen. Dadurch ergeben sich einerseits sehr viele Berührungspunkte, also eine enorme Oberfläche beim Wischen. Andererseits gibt es durch diese Millionen von „Fasern“ auch extrem viele Zwischenräume, die den Schmutz aufnehmen.

Anwendung von Mikrofasertüchern

Mikrofasertücher werden in der Regel trocken angewendet. Die Befeuchtung mit Wasser ist nur selten notwendig. Eine leichte Befeuchtung führt zu besseren Ergebnissen als ein vollgesaugtes Mikrofasertuch, bei dem die Gewebestruktur nicht mehr so gut wirken kann. Das gilt auch für Reinigungsmittel und Lösungsmittel, mit denen man ein Mikrofasertuch nebelfeucht benetzen kann um hartnäckigen Schmutz zu entfernen. Mikrofasertücher sollten Sie immer mit wenig Druck wischen. Wenn die Fasern stark zusammengedrückt werden, reduziert sich die Reinigungsleistung. Sobald Sie den Druck rausnehmen, wird die Reinigung wieder besser funktionieren.

Florhöhe entscheidet über Anwendungsbereiche

Sie haben bestimmt schon bemerkt, dass es flauschige, dicke Mikrofasertücher ebenso gibt wie extrem glatte, leichte Tücher. Der Unterschied liegt in der Floorhöhe und teilweise auch im Mischungsverhältnis der Fasern. Sehr glatte Tücher sind z.B. für die Entreinigung oder für Politurarbeiten geeignet, da Sie hervorragend Putzstreifen und Schlieren entfernen können, nicht aber groben Schmutz. Auch Brillenputztücher, die bei jedem Optiker angeboten werden, sind sehr leicht und glatt. In diesem Fall ist auch die Gewebemischung anders als bei Glasputztüchern, da Brillengläser aus Kunststoff und andere Kunststoffgläser nicht dauerhaft mit relativ harten Mischungen gereinigt werden dürfen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass diese Kunststoffgläser „blind“ werden. Verwenden Sie daher insbesondre für Ihre Brille mit Kunststoffgläsern nicht irgendein Mikrofasertuch. Nur Mikrofasertücher, die mit der Eignung für Kunststoffglas gekennzeichnet sind, können Sie bedenkenlos für Brillen verwenden. Bei uns können Sie z.B. dieses Mikrofasertuch für Kunststoffglas und Brillen verwenden.

Mikrofasermöbel mit Mikrofasertuch reinigen

Polstermöbel sind mittlerweile meist mit Mikrofaserstoffen bezogen. Wenn Sie diese reinigen wollen, verwenden Sie dazu am besten ein glattes oder mittelfloriges Mikrofasertuch. Beginnen Sie dabei mit der schonendsten Methode: Das glatte Tuch trocken einsetzen. Wenn das nicht reicht, setzen Sie das glatte Tuch nebelfeucht ein (Wasser). Sollte das auch nicht reichen gehen Sie genauso mit dem mittelflorigen Tuch vor. Nur wenn das auch nicht zum Erfolg führt, setzen Sie das Mikrofaser-Vollwaschmittel ein, fangen aber auch dann wieder mit dem glatten Tuch an.

Tipp zum Sparen: Wenn das Tuch größer ist als dies für Ihren Zweck notwendig wäre, schneiden Sie das Mikrofasertuch in mehrere Stücke, die Ihrem Bedarf entsprechen. So haben Sie immer saubere Tücher zur Hand und müssen zwischendurch weniger ausspülen.

Mikrofasertücher Waschen

Mikrofasertücher können mit normalem Waschmittel oder mit speziellem Mikrofaser-Vollwaschmittel in der Waschmaschine gewaschen werden. Temperaturen bis 90° C sind möglich, verkürzen aber etwas die Lebensdauer. Orientieren Sie sich an den Angaben auf dem Etikett. Bei normaler Verschmutzung raten wir dazu, dass Mikrofasertuch bei 40 bis 60° C zu waschen. Neue Mikrofasertücher sollten vor der ersten Anwendung erst gewaschen werden, damit ggf. vorhandene Produktionsrückstände nicht über empfindliche Oberflächen gewischt werden.

Mikrofasertücher nicht weichspülen

Weichspüler wirkt sich negativ auf die Funktion von Mikrofasertüchern aus. Lipide reduzieren die Fähigkeit Schmutz aufzunehmen. Sollte versehentlich ein Mikrofasertuch mit Weichspüler behandelt worden sein, waschen Sie es einfach noch mal ohne Weichspüler. Die Lipide sind dann wieder entfernt und das Mikrofasertuch funktioniert wie vorher.

Mikrofasertücher separat waschen

Mikrofasern halten alles fest und können nicht zwischen Schmutz und Flusen andrer Textilien unterscheiden. In der Waschmaschine nehmen Sie daher die Flusen und Faserreste anderer Wäschestücke auf. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Mikrofasertücher entweder separat zu waschen oder sie in einen Wäschesack mit feinen Maschen zu geben und diesen dann zusammen mit anderer Wäsche in die Maschine zu geben. Selbst fusseln gute Mikrofasertücher übrigens nicht.

Ein weiterer Grund Mikrofasertücher getrennt zu waschen, ist die Möglichkeit, dass diese ihre Farbe verlieren. Die spezielle Fasermischung, die dem Gewebe Ihre Vorteile gibt, ist leider nicht so gut in der Lage, Farbe zu binden wie Baumwolle oder andere Naturfasern. Achten Sie besonders bei dunklen Mikrofasertüchern darauf, diese zumindest bei den ersten Waschgängen separat zu waschen.

Mikrofasertücher im Wäschetrockner trocknen

Schaden tut es den Mikrofasertüchern nicht, wenn sie in den Trockner kommen. Notwendig ist es aber auch nicht. Anders als z.B. bei Baumwolle sind nicht die Fasern selbst mit Feuchtigkeit vollgesogen, sondern nur die Zwischenräume. Daher sind Mikrofaser auch sehr schnell an der Luft trocken.

Die Lebensdauer von Mikrofasertüchern

Die Lebensdauer hängt vor allem von der Qualität ab. Hochwertige Mikrofasertücher entstehen nur in sehr präzisen und aufwändigen Herstellungsprozessen. Leider sind diese Tücher auch teurer als einfache Qualitäten. Die besten Mikrofasertücher haben eine fast unbegrenzte Lebensdauer. Bis zu mehreren hundert Waschzyklen kann ein hochwertiges Mikrofasertuch halten und funktionieren.

Wenn die Funktion nachlässt merkt man dies schnell an der Reinigungsleistung aber auch daran, dass die Saugfähigkeit nicht mehr gegeben ist.